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Freitag, 10. Mai 2013

First of all no sports

First of all no sports


Wohin ich auch blicke scheint im Augenblick eine wahre Wellness- und Sportwelle losgebrochen
zu sein! Allein beim Gedanken daran bekomm ich schon Muskelkater. Fitness-Studios wachsen aus dem Boden wie die Schwammerl und irgendwie erleben wir grad ein 80-er Revival. Jeder ist irgendwie am Dauertrainieren und selbst diejenigen, die bislang mit Churchill’s „No sports” immer gut gefahren sind, keuchen zumindest tapfer mit ihren Nordic-Walking-Stöcken durch die Landschaft. Hatte ich schon mal erwähnt, dass mir Menschen suspekt sind, die zum Geradeauslaufen zwei Stöcke benötigen? Bitte verzeihen Sie. Ich bin nun mal kein Sportler...
Der Mann hatte ja keine Ahnung...

Aber irgendwie kränkt es mich nun doch, so als Nicht-Sportler mein bewegungsarmes Dasein zu fristen und heute wird mir einiges klar: Ich bin sogar Extremsportler und das ganz ohne Fitnessstudio!

Als ich es zwischendurch, nach Absolvierung aller Hetztermine, doch mal in den Supermarkt schaffe und entsetzt feststelle, was mein liegengebliebener Haushalt inzwischen alles entbehrt, betreibe ich Hardcore-Krafttraining im Einkaufstütenschleppen. Den Stepper kann ich mir mal wieder sparen - gefühlte 1 Million Treppen müssen bezwungen werden, um mein Zuhause zu erreichen...
Anschließend bietet mir das traute Heim jede Menge sportiver Möglichkeiten: Ich exerziere Rumpfbeugen an der Spül- und Waschmaschine, Gleichgewichtstraining auf dem Badewannenrand und ein paar Lockerungs - und Dehnübungen beim Bettenmachen.
Den Free-Climbing-Fans kann ich das spannende Hochbettbeziehen ans Herz legen, aber auch das allseits
beliebte Dachfensterputzen.
Während ich so zwischen Himmel und Erde, balancierend auf diversen wackligen Hilfsmitteln, versuche die Scheiben zu putzen, denke ich an die Statistik der Haushaltsunfälle. Aber: No risk, no fun!

Überdimensionale Wäscheberge zu bezwingen ist ebenfalls eine meiner gängisten und auch beliebtesten Übungen: Im Lotussitz meditierend falte ich hochkonzentriert Unterwäsche & Co, danach stärke ich die Rückenmuskulatur beim Bügeln. Abendliche Entspannungsphasen nutze ich für Gesäßmuskelübungen auf dem Sofa, in Einheit mit Gesichtsyoga und Telefonhörerstemmen, kombiniert mit einer ausgeklügelten Atemtechnik, welche die Bauchmuskeln trainiert. Diesem Programm kann ich allerdings nur frönen, wenn ich Junior nicht gerade zur Aktiv-Freizeitgestaltung chauffiere. Also auch noch Motorsport. Sodala.
Ich bewege mich eindeutig zu wenig. Und jetzt fragt mich noch mal, ob ich ein Sportler bin!

Weiterhin sportablehnende Grüße, Eure Flusspiratin

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