Seiten

Samstag, 22. Dezember 2012

Wer später tankt, ist länger leer...


Oh mein Gott! Ich weigere mich es zu akzeptieren! Dennoch bleibt mir keine Wahl. Es ist wieder soweit! 

Gnadenlos, mich höhnisch verlachend und mit unweigerlicher Grausamkeit neigt sich der Zeiger meiner Tankanzeige in Richtung „leer”... – bitte, bitte nicht! Ich bzw. mein Kontostand sind noch nicht darauf vorbereitet! Nicht jetzt!
Nix für ungut Schorschi, aber schluck Du Luder!

Aber mein Flehen verhallt ungehört. Ich bin ein Spielball der Ölgötter. Es hat mich erwischt.
Mir bleibt keine andere Wahl, als an der nächsten Tankstelle anzuhalten, um meinen Moloch zufrieden zu stellen. 

Dabei hatte mich mich ja aus wirtschaftlichen Gründen seinerzeit für ein Dieselfahrzeug entschieden – Ha! 
Der blanke Hohn! „1,519 Euro pro Liter!” brüllt mir die Leuchttafel hämisch entgegen.

Als unbeschwerte Schüler in den 80-er Jahren haben wir, nicht ahnend dessen, was die Zukunft uns bringen wird noch gefrozzelt: "Allah ist mächtig, Allah ist stark, der Liter Benzin kostet bald schon zwei Mark" und keiner konnte sich vorstellen, dass er es echt mal als das achte Weltwunder verzeichnen würde, wenn es denn tatsächlich so wäre... Und auch Markus, auf der Neuen Deutschen Welle reitend, trällerte dereinstens, während dieser goldenen Zeiten was von "...und kost' Benzin auch zwei Mark zehn, Scheißegal, es wird schon gehn" sowie "der Tankwart ist mein bester Freund, hui wenn ich komm, wie der sich freut"  und niemand, wirklich niemand dachte, dass der Typ mal recht kriegen würde. Also nicht zu unseren Lebzeiten. Zefix, was einem so durch den Kopf geht, während man an der Tanke steht...

Während umgekehrt proportional zu meiner Herzschlagfrequenz die nimmersatte Tankanzeige meines Schorschi  nach oben geht, beschließe ich engültig den 5-Liter-Reserve-Kanister weg zu schmeißen. Gerade beginnen die Weihnachtsferien und da wird sich sowieso kein Mensch mehr den Luxus leisten können, diesen vollzumachen! 
Nebenbei erwähnt bin ich gerade emsig dabei leere Parfumfläschchenzu sammeln. Künftig werde ich meinen Diesel wohl  in denselben heimtransportieren...                                                       

Zudem sollte ich ernsthaft überlegen mein Auto öfter mal stehen zu lassen und statt dessen, zumindest für so kurze Strecken wie die Fahrt zur Arbeit, lieber rechtzeitig einen Billigflieger zu buchen.
Aus rein wirtschaftlichen Gründen versteht sich.

Einstweilen gebe ich mich wie alle anderen auch damit zufrieden, dass ich mit der Tankfüllung gerade den Wert meines Kraftfahrzeuges verdoppelt habe. Ein irre beruhigendes Gefühl.

Tankstellenfreie Feiertage, wünscht die Flusspiratin!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen